Eine kleine Fantasiegeschichte

In meinem Geiste tanzen unzählige Glitzerpartikel. Jahrzehnte lang war ich von meiner  magischen Feder, dem treuen Gefährten meiner Kreativität,  getrennt.  Nun, da wir wieder vereint sind, scheint die Fülle der Erlebnisse, die ich in mich  aufnehmen möchte, schier unerschöpflich. Meine Fantasie quillt über wie ein übersprudelnder  Springbrunnen, der unaufhörlich Ideen und Geschichten in die Welt hinausschickt.  Auf lange Geschichten kann ich mich im Augenblick nicht fokussieren.

In einer kleinen Stadt, versteckt zwischen den sanften Hügeln und den weiten Feldern, lebte eine Frau namens Frieda. Sie war nicht jung, aber auch nicht alt, irgendwo in der Mitte des Lebens, wo die Spuren der Zeit beginnen, sich in den Ecken der Augen und den Linien des Lächelns zu zeigen. Frieda war jedoch keine gewöhnliche Frau; sie trug in sich eine seltene und mystische Gabe, die sie von allen anderen unterschied. Frieda war ein Engel auf Erden, obwohl sie keine Flügel hatte, die man sehen konnte. Ihre Flügel waren aus Mitgefühl und Verständnis gewebt, unsichtbar für das bloße Auge, aber spürbar für jedes Herz, das sie berührte. Sie hatte ihre eigene Hölle durchlebt, eine Zeit der Prüfungen und des Leidens, die sie jedoch nicht gebrochen, sondern nur ihre innere Flamme der Liebe und des Mitgefühls gestärkt hatte. Um Frieda herum lag eine magische Aura, ein sanftes Leuchten, das die Menschen auf eine Weise anzog, die sie nicht erklären konnten. Es war, als würde die Luft um sie herum flüstern, als würden die Blätter der Bäume sich neigen, um sie zu begrüßen, und als würden die Steine unter ihren Füßen den Pfad zu den Herzen der Menschen weisen. Jeder, der Frieda begegnete, empfand augenblicklich Freude. Ein Lächeln breitete sich auf ihren Gesichtern aus, so natürlich wie das Aufgehen der Sonne am Morgen. Es war ein Lächeln, das von innen kam, ein Lächeln, das sagte: „Alles wird gut.“ Diese kurzen Begegnungen, oft nicht mehr als ein flüchtiger Austausch von Blicken oder ein sanftes Nicken, waren genug, um die Herzen zu berühren und den Samen der Hoffnung zu säen.

Frieda wusste, dass sie die Menschen berührte, auch wenn sie es in dem Moment nicht bewusst wahrnahmen. Sie brauchte keine Worte, keine Gesten; ihre Anwesenheit allein war genug, um die Saat der Liebe in den Herzen der Menschen zu pflanzen. Es waren die kleinen, unscheinbaren Sequenzen des Lebens, die sie nutzte – ein Lächeln für den müden Kassierer, ein sanftes Wort für das weinende Kind, ein stilles Zuhören für den alten Mann im Park.

Es spielte keine Rolle, ob Frieda jemals erfuhr, ob die Saat aufgegangen war. Ihre Aufgabe war es nicht zu ernten, sondern zu säen. Sie wanderte durch die Straßen der Stadt, durch die Felder und Wälder, und überall, wo sie ging, hinterließ sie eine Spur von Licht – nicht das grelle Licht der Scheinwerfer, sondern das sanfte Glühen der Sterne, das die Dunkelheit erhellt, ohne zu blenden.

Die Menschen begannen, Geschichten über Frieda zu erzählen. Sie sprachen von der Frau, die den Regenbogen nach einem Sturm brachte, von der Frau, deren Lächeln den strengsten Winter auftauen konnte, von der Frau, die mit den Vögeln sang und deren Lachen wie Musik war. Sie wussten nicht, dass sie von einem Engel sprachen, aber sie fühlten es in ihren Seelen.

Frieda lebte ihr Leben ohne je nach Anerkennung oder Dank zu suchen. Sie war ein Engel auf Erden, ein Leuchtturm der Hoffnung in einer Welt, die oft von Schatten verdunkelt wurde. Und während sie weiterhin die Saat der Liebe verteilte, wuchs in den Herzen der Menschen ein Garten – ein Garten, der blühte mit den Farben des Mitgefühls, der Freundlichkeit und der unendlichen Liebe.

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